Agentur
Die Agentur ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Stammesvampiren und gilt als autonome Exekutivorgan des Stammes. Die Agentur ist ein Sumpf von betrügerischen politischen Machenschaften, informellen persönlichen Netzwerken und Korruption, was oft in Unfähigkeit und Ineffizienz, die Zivilbevölkerung des Stammes zu schützen, resultiert. Die Agentur und der Orden arbeiten gegeneinander, doch auch wenn auf beiden Seiten Animositäten bestehen, kam es zwischen einzelnen Mitgliedern der beiden Organisationen manchmal zu Bündnissen und hilfreichen Partnerschaften.
Ältester
Einer der acht vampirähnlichen außerirdischen Eroberer, die vor Jahrtausenden auf der Erde Schiffbruch erlitten und die Spezies von außerirdisch - menschlichen Mischwesen zeugten, die als der Stamm bekannt ist. Die Ältesten sind aber keine Stammesvampire, nur ihre Nachfahren.
Atlantiden
Unsterbliche Spezies, die vor Jahrtausenden die geheime, hoch entwickelte Kolonie gründete, die in den Mythen und Legenden der Menschen als Atlantis bezeichnet wird. Sie wurden in einem katastrophalen Offensivschlag von den Ältesten zerstört und die Königin von Atlantis mitsamt ihrer Legion und Untertanen in den Untergrund getrieben, wo sie bis heute sind. Eine kleine Anzahl von Atlantiden hat ihre Kolonie über die Jahre verlassen, und wie sich kürzlich herausstellte, zeugen diese Überläufer mit Menschenfrauen weibliche Nachkommen – die genetisch und mit übersinnlicher Wahrnehmung begabten Stammesgefährtinnen.
Die Ältesten
Warum Außerirdische?
Wenn ich von der Welt der Midnight-Breed-Reihe erzählen will, muss ich wohl ganz am Anfang beginnen. Ich habe Vampire immer geliebt, schon seit ich klein war. Von den gruseligen, manchmal geschmacklosen Dracula-Filmen, die immer am Samstagnachmittag im Fernsehen liefen, oder Filmen wie The Lost Boys und Brennen muss Salem, bis hin zu Anne Rices faszinierenden Büchern über den kultivierten, weltgewandten, tödlich verführerischen Lestat, waren – und sind – Vampire meine absoluten Lieblingsmonster. Welche anderen übernatürlichen Kreaturen schaffen es denn, gleichzeitig solche Angst und solches Verlangen zu erregen? Der Vampir steht für Tod, Sex und unbegrenzte Macht, und das alles in einer unersättlichen (und zumeist umwerfenden) Figur. Vampire sind einfach die ultimative dunkle, erotische Fantasie schlechthin. Nur gibt es da ein Problem. Den Untoten-Aspekt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen damit geht, aber mir gibt der keinen erotischen Kick. Allein schon die Vorstellung, kaltes, totes Fleisch zu berühren … kein Herzschlag bedeutet auch, dass kein Blut fließt. Was auch bedeutet, nun ja, dass kein Blut fließt. Und im Romance-Genre, besonders in solchen Büchern, wie ich sie schreibe, ist das eine Logiklücke, die man einfach nicht übersehen kann. Aber auch unabhängig davon mag ich meine Fantasiemänner einfach lieber lebendig. Als ich also von Random House grünes Licht bekam und begann, mir meine eigene Vampirspezies – meine eigene Mythologie – zu erschaffen, war das Untoten-Problem das Erste, das ich zu lösen hatte. Als ich John (mein Mann und wichtigster Partner bei der Themenfindung) gegenüber erwähnte, dass ich mir einen plausiblen Ursprung für den Stamm ausdenken musste, witzelte er: »Vielleicht sind sie ja Aliens.« Das war erst mal ein verrückter Gedanke – Vampire aus dem Weltraum! –, aber auch irgendwie genial. Und sobald er das gesagt hatte, hatte ich auf einmal das ganze fertige Konzept im Kopf. Ich konnte meine Gedanken fast nicht schnell genug zu Papier bringen – angefangen mit der Ankunft der Ältesten auf der Erde, wie sie aussehen, von was für einem Planeten sie kommen, wie ihre Nachkommen aussehen, wie sie leben, lieben und manchmal auch sterben … einfach alles. Nicht alles davon ist in die Bücher eingeflossen. Vielleicht wird es das auch nie. Aber bei der Recherche und der Erschaffung von Welten ist es für Schriftsteller wichtig, auch Antworten auf Fragen zu wissen, die in den Büchern selbst womöglich gar nicht aufkommen. Das hilft einem dabei, ein solideres Fundament für die Figuren und für das Universum, das sie bewohnen, zu schaffen, auch wenn dieses Fundament unter der Oberfläche der eigentlichen Geschichte bleibt. Hier nun also meine Notizen zur Welt der Stammesvampire, Auszüge aus meiner »Bibel«, als ich Geliebte der Nacht, den Beginn der Midnight-Breed-Reihe schrieb:
Das Leben auf dem Planeten der Ältesten
Der Planet ist meistens dunkel, hat nur etwa vier Stunden Sonnenlicht. Während dieser Zeit schlafen die Bewohner, um nicht von den UV-Strahlen eingeäschert zu werden. Aufgrund des Lichtmangels ist es ein kalter Planet, aber der Blutkreislauf der Außerirdischen ist schneller als der von Menschen und Säugetieren, sodass ihnen die Kälte nichts ausmacht. Die Vegetation und die Tierwelt auf dem Planeten sind spärlich (ebenfalls wegen des Lichtmangels), aber es gibt viel Wasser, und die Landschaft
ist hügelig und felsig. Die Außerirdischen leben in technologisch hoch entwickelten Städten und Siedlungen, aus den Metallen erbaut, die sie aus den Hügeln abbauen. Wegen des Mangels an Wildvorkommen nährt die Gesellschaft der Außerirdischen sich von sich selbst – sie sind Kannibalen, nur dass sie statt Fleisch oder Muskeln nur Blut konsumieren. Sie haben Farmen, wo sie den nötigen Bedarf an Blutwirten für die Massen züchten. Die mächtige Elite der Außerirdischen kauft sich eigene Herden von Blutwirten, die wie Sklaven gehalten werden und nur existieren, um ihre Herren zu nähren und zu unterhalten. Die Spezies ist grausam und aggressiv: Die Männer der Elite lieben den Jagdsport und veranstalten oft Jagdpartien für ihre Freunde; den Frauen wird manchmal gestattet, mit ausgesuchten männlichen Sklaven Gladiatorenspektakel zu veranstalten. Diese werden in der Regel gezwungen, ihren Herrinnen auch anderweitig zu Diensten zu sein. Die Jagdlust der Männer hat sich auch auf die gewöhnliche Bevölkerung ausgebreitet, aber bei ihr ähnelt die Jagd eher an den morden als organisiertem Sport. Diese im Untergrund betriebene Form der Jagd bei den unteren Klassen ist illegal und wird mit sofortiger Todesstrafe geahndet.
Was Gesetze und Regierung angeht, wird die ganze Gesellschaft der Außerirdischen von einigen mächtigen Individuen kontrolliert. Es gibt keine Wahlen, keine individuellen Rechte, nur die der Starken und der Elite. Die Arbeitsbevölkerung ist dazu da, um den reichen Herren zu dienen. Für die breite Bevölkerung gibt es keine Schulen; sie werden unwissend ge28
halten, erfahren nur, was die Regierung ihnen an Wissen zugesteht. Es gibt keine selbstbestimmte Fortpflanzung; gewöhnliche Zivilisten werden wie Vieh gezüchtet, die meisten ihrer Nachkommen werden ihnen weggenommen, um den Reichen zu dienen. Es gibt nur eine einzige Religion, und mächtige Priester diktieren den Massen, wie sie zu leben haben. Es gibt keine Ehe, nur die Mächtigen und Auserwählten paaren sich zu Reproduktionszwecken; die Massen werden künstlich gezüchtet (im Allgemeinen durch In-vitro-Befruchtung, aber auch durch »Deckhengste«, wenn der Eigentümer den Zeugungsakt selbst überwachen will). Frauen gelten nur als wertvoll, solange sie gebärfähig sind – entweder auf Befehl eines Angehörigen der Elite (wenn die Frau selbst einer hochgeborenen Blutlinie entstammt) oder in den Zuchtfarmen und in Sklaverei. Die wenigen unfruchtbaren Frauen und grundsätzlich alle Frauen nach der Menopause werden eingeschläfert – wenn sie Glück haben. Auf diesem Planeten willst du definitiv nicht als Frau auf die Welt kommen! Die Spezies hat ihre eigene komplexe Sprache, aber ihre Angehörigen können auch telepathisch miteinander kommunizieren und die Gedanken der anderen lesen. Die Massen werden an der telepathischen Kommunikation gehindert, indem ihnen nach der Geburt Mikrochips eingepflanzt werden, die das entsprechende Gehirnareal verkümmern lassen. An den Angehörigen der Spezies, die auf den Farmen aufgezogen werden, wird praktisch schon im Reagenzglas eine Lobotomie vorgenommen, da sie in ihrer geistig beschränkten Existenz keine ihrer Fähigkeiten benötigen. Die Armee dieses Planeten ist riesig und brutal. Die Spezies liebt Gewalt und Eroberung und hat eine ganze Kaste von Gladiatorenkriegern hervorgebracht, befehligt von mächtigen Generälen, die großen Gefallen am Blutsport haben. Ab und an werden Einheiten dieser Krieger ausgeschickt, um benachbarte Planeten nach möglichen anderen Lebensformen und/oder Ressourcen zu erkunden. Sie lieben es, Trophäen von »exotischen « Orten nach Hause zu bringen – meistens Schädel oder andere Zeugnisse der von ihnen verübten Massaker.
Physische Beschreibung der Ältesten Sie sind von menschenähnlicher Gestalt, aber meistens sehr groß, 1,95 Meter oder größer und von immenser Körperkraft. Die Augen sind grünlich-topazfarben, mit elliptischen Pupillen – ähnlich Katzenaugen. Optimales Sehvermögen in der Nacht und auf Beutejagd.
Die Körper und Köpfe sind völlig unbehaart und bedeckt mit ungewöhnlichen Hautmustern (Dermaglyphen), die als Tarnung funktionieren und (ein wenig) Schutz vor dem UV-Licht bieten. Außerdem geben sie Aufschluss über die Abstammung und den sozialen Rang ihres Trägers. Diese Hautmuster sind hennaartig und kunstvoll, aber verändern je nach der emotionalen
Verfassung ihres Trägers ihre Farbe (Braun, Gold, Grün, Blau, Rot) und schillern. Die Hautmuster bedecken den ganzen Körper und den Schädel und reichen auch oft bis ins Gesicht.
Der Schiffbruch auf der Erde
Vor Tausenden von Jahren brach eine Gruppe von acht Kriegern vom Planeten der Ältesten zu einer Erkundungstour auf und erlitt Schiffbruch auf der Erde. Gleich nach ihrer Ankunft
starben zwei Mitglieder ihrer Besatzung an UV-Strahlen. Die anderen lernten schnell, dass die Erde lange Sonnentage hat, während derer sie tief unter der Erde Schutz suchen mussten.
Die Außerirdischen waren intellektuell hoch entwickelt, sodass sie die Sprachen der Menschen relativ schnell erlernten;dabei half ihnen ihre Fähigkeit, die niedriger entwickelten Geister der Menschen zu lesen. Sie kommunizierten mit den Bewohnern der Erde, wenn es nötig war, wenn zumeist auch nur, um ihnen zu drohen und sie zu dominieren, was der Stoff für die Vampirfolklore wurde, die sich durch unzählige Menschengenerationen verbreitete. Sofort nach ihrer Ankunft auf der Erde stellte sich ihnen das Nahrungsproblem. Nachts fielen sie in stille Dörfer ein, um sich zu nähren und wahllos zu töten. Auf diese Weise löschten sie ganze Zivilisationen aus (Atlantis, die Maya, und andere, weniger bekannte). Wegen des unwirtlichen Klimas der Erde benötigten die Außerirdischen mehr Blut als auf ihrem eigenen Planeten, also konsumierten sie es in riesigen Mengen und verbreiteten über Jahrhunderte hinweg Angst und Aberglauben unter den Menschen. Auch ein anderer Hunger wollte gestillt werden. Die Außerirdischen liebten es, Menschen zu jagen und friedliche Siedlungen dem Erdboden gleichzumachen, aber sie gierten auch nach Sex. Vergewaltigungen waren bei den Überfällen und Angriffen gang und gäbe. Nicht immer überlebten die Menschenfrauen
die Brutalität ihrer außerirdischen Eroberer, aber einige taten es doch. Und wie sich herausstellte, konnten einige wenige von ihnen den außerirdischen Samen empfangen. Diese Frauen waren die ersten Stammesgefährtinnen und wurden die unfreiwilligen Mütter einer neuen Vampirspezies auf der Erde … einer Mischspezies, die als der Stamm bekannt wurde.
Der Untergang der Ältesten auf der Erde
Die Ältesten, die nicht in den ersten Jahrhunderten nach ihrer Ankunft auf der Erde umkamen, wurden später (in der Zeit nach der großen Pestwelle, um 1350) von ihren eigenen Nachkommen zu Fall gebracht – den ersten Kriegern des Ordens, die sich unter Lucans Führung gegen die übrigen Ältesten erhoben und sie zum Wohle der Menschheit und des ganzen Vampirvolks auf der Welt stürzten. Keiner der ursprünglichen acht Ältesten überlebte Lucans Krieg gegen sie, jedoch halten sich Gerüchte, dass einer der Ältesten entkam und sich seither an einem verborgenen Ort im Winterschlaf befindet. Möglicherweise sind Rogues im Besitz von Informationen über diesen schlummernden Ältesten, denen der Orden nachgehen könnte. [Anmerkung der Autorin:
Ich habe später beschlossen, aus dem Ältesten im Winterschlaf ein Geheimnis zu machen anstelle eines Gerüchts und ihn der Kontrolle eines einzelnen Vampirs, Dragos, zu unterstellen, statt Rogues ins Spiel zu bringen.]
Methoden, Vampire zu töten
– Direktes Sonnenlicht (der Tod erfolgt meistens innerhalb weniger Minuten)
– Nahrungsentzug (langsamer Tod)
– Enthauptung (sofortiger Tod)
– Massive Verletzungen am ganzen Körper (die Effizienz der Methode hängt vom Schweregrad der Verletzung ab)
– Schwere Verletzungen durch Waffen oder Sprengstoff (weniger effektiv)
Der Stamm
Der Stamm sind die Mischlingsnachkommen und späteren Nachfahren eines Ältesten und einer Stammesgefährtin. Wegen der genetischen Dominanz ihrer außerirdischen Väter sind die Nachkommen des Stammes immer männlich. Stammesvampire erben die Körpergröße und Kraft ihrer außerirdischen Väter, und im Zustand emotionaler Erregung (durch Hunger, Wut oder Lust – jede extreme Emotion), glühen ihre Augen außerirdisch bernsteingelb, und ihre Pupillen werden schmal wie die einer Katze. Die mächtigsten Mitglieder des Stammes sind die der Ersten Generation (Gen Eins); ihre körperliche und mentale Kraft geht jedoch mit wilderem Hunger und größerer Anfälligkeit durch die Dinge einher, die Stammesvampire töten können, so wie Sonnenlicht und Blutsucht. Damit haben zwar auch die späteren Generationen des Stammes zu kämpfen, aber Gen- Eins-Vampire tragen die schwerste Last. Alle Vampire müssen frisches Blut aus der Ader eines Menschen (oder einer Stammesgefährtin) trinken, um zu überleben. Keine Blutbeutel, Transfusionen, Tiere oder synthetische Lösungen. Blut ist lebensnotwendig, aber während ihre Erzeuger, die Ältesten, keine Einschränkungen bei der Quantität kennen, gibt es für alle Angehörigen des Stammes einen gefährlichen Punkt, an dem Überleben in Exzess umschlägt. Wenn ein Stammesvampir zu viel oder zu häufig Blut konsumiert,
riskiert er, der Blutgier zu verfallen, der Sucht nach Blut. So wie schwere Drogenabhängigkeit bei Menschen ist auch die Blutgier zerstörerisch und tödlich. Der Süchtige wird immer tiefer in den Abgrund seiner Sucht gezogen, bis alles Gute in ihm verschwunden ist. Sobald ein Stammesvampir der Blutgier verfällt, ist er meistens verloren. Ohne Behandlung wird zuerst sein Blutkreislauf verseucht, gefolgt von seinem Verstand, und er wird zu einer Tötungsmaschine ohne Hoffnung auf Heilung. An diesem Punkt wird er als Rogue bezeichnet. Näher kann ein Stammesvampir seinen wilden außerirdischen Wurzeln nicht kommen.
Die Stammesvampire im Vergleichzu klassischen Vampiren
Ähnlichkeiten: Sie müssen Blut zu sich nehmen, um zu überleben; lange Lebensdauer von vielen Jahrhunderten, aber keine echte Unsterblichkeit, da sie durch diverse Methoden getötet werden können (siehe Älteste); extreme Lichtempfindlichkeit der Augen und der Haut; Fähigkeit, sich schneller zu bewegen, als Menschen wahrnehmen können; können geistige Kontrolle auf Menschen ausüben; Telekinese. Unterschiede: Keine Abneigung gegen Knoblauch oder Weihwasser; müssen nicht eingeladen werden, um ein Gebäude oder einen Raum betreten zu können; keine Probleme mit geweihtem Boden oder Kirchen, da es sich bei ihnen nicht um Untote oder Verdammte handelt; kein Problem, ihre eigenen Spiegelbilder zu sehen, da sie real aus Fleisch und Blut sind; haben nicht die Fähigkeit, sich in Luft aufzulösen oder zu verwandeln; können nicht durch einen Holzpflock ins Herz getötet werden.
Physische Eigenschaften des Stammes
Während Stammesvampire den Blutdurst und die übernatürlichen Kräfte ihrer außerirdischen Väter erben, wird die physische Erscheinung eines Stammesvampirs – seine Haar-, Haut- und Augenfarbe – vom Aussehen seiner Stammesgefährtinnen- Mutter bestimmt. Stammesvampire sind groß und muskulös wie ihre außerirdischen Väter, immer kerngesund und körperlich fit.
Dermaglyphen: Farben und Bedeutungen
Ebenfalls von ihren außerirdischen Vätern erben die Stammesvampire die tarnenden und von der Stimmung beeinflussten Hautmuster, die Dermaglyphen genannt werden. Gen Eins haben die kunstvollsten und meisten Glyphen. Die Hautmuster späterer Generationen, deren außerirdische Gene zunehmend durch die ihrer mütterlichen Seite verwässert sind, sind weniger dicht und treten an weniger Stellen ihres Körpers auf. Die Farbschattierungen der Dermaglyphen verändern sich entsprechend der emotionalen Verfassung ihres Trägers:
– Zufriedenheit/Normalzustand: eine Schattierung dunkler als die eigene Hautfarbe
– Von kürzlich erfolgter Nahrungsaufnahme gesättigt: tiefer, rötlicher Bronzeton
– Hunger generell: blasses Scharlachrot und blasses Gold – Wilder, krampfartiger Hunger: tiefe Purpur- und Rottöne, die zu Schwarz changieren
– Sexuelles Verlangen: Weinrot, Indigoblau und Gold.
Übersinnliche Kräfte und Fähigkeiten
Jeder Stammesvampir hat eine individuelle Fähigkeit, die auch Fluch oder Schwäche sein kann und ihm von seiner Stammesgefährtinnen- Mutter vererbt wird. Für einige ist es eine konkrete Gabe, wie die Fähigkeit zu heilen oder zu töten. Bei anderen ist es eine übersinnliche Kraft, wie Vorausahnung oder eine telepatische Verbindung zu Tieren. Mit der Ausnahme der Fähigkeit, andere in Trance zu versetzen, auf mentale Weise kleinere Gegenstände zu bewegen und Türen und Schlösser etc. zu öffnen sowie übernatürlicher Schnelligkeit besitzen nur die ältesten oder mächtigsten Stammesvampire wirkliche übersinnliche Fähigkeiten. Sie können zu einem gewissen Grad die Gedanken von Menschen beeinflussen, aber Angehörige späterer Generationen als Gen Eins kostet dies schon mehr Anstrengung, sodass diese Fähigkeit nur selten eingesetzt wird. Es gilt als unehrenhaft für jeden Stammesvampir, eine Stammesgefährtin in Trance zu versetzen oder ihre Gedanken zu beeinflussen. Die mächtigsten Stammesvampire, besonders Gen Eins, besitzen die Fähigkeit, sich Lakaien zu erschaffen, was die Stammesgesetze (und auch die Stammesehre) ausdrücklich verbieten.
Schwächen
Wie ihre außerirdischen Väter ist der Stamm durch ultraviolettes Sonnenlicht gefährdet. Gen Eins ertragen maximal zehn Minuten direkter Sonneneinstrahlung, und ihre Haut beginnt schon vorher zu brennen. Spätere Generationen haben eine etwas längere Verweildauer, aber kein Angehöriger der Spezies kann sich länger als eine halbe Stunde in der Sonne aufhalten. Wie auch die Ältesten so sind auch die Stammesvampire schwer zu töten. Enthauptung ist die schnellste und sicherste Methode (aber versuchen Sie das erst mal!). Andere Methoden sind massive Verletzungen oder Nahrungsentzug (was nur sehr selten vorkommt). Der Stamm ist immer anfällig für die Blutsucht (Blutgier), und wenn ein Stammesvampir zum Rogue mutiert, kann er relativ einfach und sicher durch eine Titanklinge getötet werden. Das Metall wirkt auf den verseuchten Blutkreislauf der Rogues wie Gift. Schon durch eine einzige Schnittwunde dringt es in den Blutkreislauf des Rogue und zersetzt ihn von innen. Sollte ein Rogue seiner Ergreifung und Tötung entkommen, treibt ihn sein Wahnsinn oft in den Selbstmord, meistens durch Sonnenlicht.
Die Stammesgesellschaft
Die generelle Vampirbevölkerung lebt in zivilen Gemeinschaften, die Dunkle Häfen genannt werden. Sie befinden sich in Groß- und Kleinstädten, Dörfern, im ländlichen Raum und auf Inseln – praktisch überall, außer in den Tropen oder Gegenden mit hoher UV-Strahlung. Jeder Dunkle Hafen, vom schicksten Hochhaus zum idyllischsten Landhaus, hat etwas mit den anderen gemeinsam: Zugang zu einem gesicherten Raum oder Bunker, wo die Stammesvampire sich vor dem Tageslicht schützen
können, notfalls auch für längere Zeit. Ein Dunkler Hafen wird meistens von einer einzelnen Familie oder Großfamilie bewohnt, mit einem Haushaltsvorstand, dem Anführer des Dunklen Hafens. Dieser Stammesvampir, gewöhnlich der älteste oder hochrangigste der Familie, ist für die Sicherheit und das generelle Wohlergehen der Bewohner seines Dunklen Hafens verantwortlich. Die zivile Stammesgesellschaft wird weitgehend von einer Organisation geschützt, die »die Agentur« genannt wird. Die Mitglieder der Agentur sind eine Kreuzung zwischen Polizeitruppe und Regierung, mit all der üblichen Korruption und Vetternwirtschaft. Die Agentur begann ihre Arbeit vor Jahrhunderten mit guten Absichten, wurde aber mit der Zeit zu einer ineffektiven, oft gefährlichen Organisation mit inneren Zerfallserscheinungen. Außerhalb der Dunklen Häfen und der Agentur existiert ein weiteres, kleineres geheimes Lager der Vampirgesellschaft: die Ordenskrieger. Diese Jungs sind die stärksten, fittesten, tödlichsten Mitglieder des Stammes. Für gewöhnlich Außenseiter aus diversen Gründen und viel zu unabhängig, um sich den gesellschaftlichen Konventionen der Zivilbevölkerung unterzuordnen, haben sie ihr Leben dem Schutz ihrer Spezies verschrieben, auch wenn das bedeutet, sich regelmäßig mit der Agentur anzulegen. Der Orden ist das Vampir-Äquivalent zu einer Scharfschützen-Spezialeinheit der US-Streitkräfte. Sie operieren außerhalb der regulären Ordnung, oft verdeckt und immer tödlich. Dann gibt es noch die Rogues, Gesetzlosen, Gangmitglieder und anderen degenerierten Abschaum der Vampirwelt. Sie sind Junkies, die in Anarchie leben und jedem Impuls nachgeben – dem nach Nahrung und dem, zu töten. Rogues lauern wie Ungeziefer in menschlichen Siedlungen, vor allem größeren Städten, die ihnen reiche Jagdgründe bieten. Wie menschliche Drogensüchtige haben der Blutgier verfallene Rogues keinen persönlichen Stolz, ihnen ist egal, wie sie leben. Als Konsequenz leben sie generell in Dreck und Verfall. Sie töten Menschen auch auf offener Straße, nur eines ihrer unverzeihlichsten Verbrechen, da sie auf diese Weise die Sicherheit des ganzen Vampirvolkes gefährden.
Zentrale Lebensereignisse der Stammesvampire
Der Schwangerschaftszyklus des Stammes beträgt neun Monate, wie bei den Menschen. Anders als bei den Menschen jedoch nähren sich die neugeborenen Stammesvampire vom Blut ihrer Mutter statt von Milch oder Babynahrung. Das Baby wird mit winzigen Fängen geboren und trinkt das Blut seiner Mutter (die es üblicherweise am Handgelenk nährt, nicht an der Brust), bis es alt und stark genug ist, um alleine Blutwirte zu jagen – meistens im Alter von vier oder fünf Jahren. Mit der Pubertät werden die Nahrungsgewohnheiten eines Stammesvampirs komplizierter. Jetzt führt die Nahrungsaufnahme eines Vampirs von einer Stammesgefährtin in einer Blutsverbindung zu ihr – einer physischen und seelischen Verbindung, die nur durch den Tod aufgelöst werden kann. Ein Stammesvampir ist praktisch unsterblich, wird oft viele Jahrhunderte alt. Wenn er eine Stammesgefährtin nimmt, erlaubt seine Blutsverbindung ihr, so lange zu leben wie er – es sei denn, sie wird ermordet oder stirbt bei einem Unfall. Bei Verletzungen beschleunigt sich die Wundheilung von Stammesvampiren (oder Stammesgefährtinnen) dramatisch, wenn sie das Blut des Partners trinken. Manchmal können sie auf diese Weise sogar an der Schwelle des Todes wiederbelebt werden.
Physische Eigenschaften der Stammesgefährtinnen
In ihrem äußeren Erscheinungsbild sind die Stammesgefährtinnen so unterschiedlich wie Menschenfrauen auf der ganzen Welt. Stammesgefährtinnen können überall auf der Erde geboren werden und somit jeder Ethnie oder Kultur angehören. Was sie alle gemeinsam haben, sind ihr Muttermal und ihr individueller Blutduft. Dieser kann nur von Stammesvampiren wahrgenommen
werden, nicht jedoch von den weniger hoch entwickelten Riechorganen der Menschen. Der Blutduft von Stammesgefährtinnen wirkt auf Stammesvampire attraktiv, manchmal sogar aphrodisierend. Obwohl Stammesgefährtinnen ihre Partner beißen, um ihr Blut zu trinken, haben sie weder Fänge noch Blutdurst, auch dann nicht, wenn sie eine Blutsverbindung mit einem Stammesvampir eingegangen sind. Auch haben sie weder Dermaglyphen noch elliptische Pupillen. Das Mal der Stammesgefährtinnen das Muttermal der Stammesgefährtinnen ist ein kleines rotes Symbol, das sie alle irgendwo an ihrem Körper tragen. Es hat die Form einer Träne, die in die Wiege einer Mondsichel fällt. Das Mal der Stammesgefährtinnen repräsentiert die Blutsverbindung (die Träne ist eigentlich ein Blutstropfen) und den Fruchtbarkeitszyklus der Stammesgefährtinnen, die in die zu und abnehmende Mondphase fällt, wenn der Mond die Form einer Sichel hat. Das Symbol steht auch für den Akt der Empfängnis, wenn Blut und Samen des Stammesvampirs vom Körper der Stammesgefährtin wie von einem Kelch aufgenommen werden.
Die Gaben der Stammesgefährtinnen
Die übersinnlichen Talente der Stammesgefährtinnen reichen von einfachem Gedankenlesen und Wahrnehmung von Empfindungen zu mächtigeren Gaben wie Sonokinese, Pyrokinese und der Fähigkeit, Leben durch Berührung wiederherzustellen oder zurückzunehmen. Die Gabe einer Stammesgefährtin und ihre Fähigkeit, diese zu lenken und zu kontrollieren, werden stärker, sobald sie eine Blutsverbindung mit einem Stammesvampir eingeht. Während der Schwangerschaft nimmt die Gabe der Stammesgefährtin ab und erreicht ihre volle Kraft erst wieder nach der Geburt ihres Kindes. Die wie auch immer geartete individuelle Gabe jeder Stammesgefährtin wird auf ihre Söhne weitervererbt.
Die Herkunft der Stammesgefährtinnen
[Anmerkung der Autorin: Der folgende Teil ist ein weiteres Beispiel für Hintergrundinformationen und die Erschaffung von Welten, die es (noch?) nicht in die Bücher geschafft haben. Ich habe beschlossen, das Material hier mit hineinzunehmen, weil es eine gute Vorstellung von den finsteren Anfangszeiten des Stammes auf der Erde vermittelt.]
In den Anfangszeiten des Stammes trieben die von ihren außerirdischen Vergewaltigern geschwängerten Frauen ihre Leibesfrucht oft ab oder sorgten aus eigenem Antrieb oder auf den Druck ihrer besorgten Familie dafür, dass die monströsen Säuglinge ihre Geburt nicht überlebten. Die ersten Gen Eins wurden als Teufelsbabys betrachtet und entsprechend behandelt.
Die wenigen Gen Eins, die nicht von ihren Müttern ermordet wurden, wurden oft in der Wildnis ausgesetzt, wo sie ihrem ersten Sonnenaufgang zum Opfer fielen, oder, wenn sie in dunklen Höhlen ausgesetzt wurden, langsam verhungern mussten. Geschichten dieser Vergewaltigungen durch »Dämonen« und die folgenden verfluchten Geburten wurden als Warnung von Frau zu Frau weitergegeben, bis sich endlich einige schwangere Stammesgefährtinnen zusammenfanden und einen Pakt schlossen, sich und ihre Kinder vor dem Aberglauben der Menschen und der bestialischen Grausamkeit der sogenannten »Dämonen« zu schützen. Diese Frauen liebten ihre Babys trotz der Umstände ihrer Zeugung und schlossen sich in geheimen, verborgenen Enklaven zusammen. Wir springen zum Jahr 1000 n. Chr. Eine seltene Ausnahme zu dem normalen Vorgehen bei der Vergewaltigung einer Frau durch Außerirdische waren Lucans Eltern. Seine Stammesgefährtinnen-
Mutter und sein außerirdischer Vater lernten tatsächlich, einander zu lieben. Narok (der Vater) trennte sich vom Rest seiner Spezies und lebte eine Weile mit seiner Liebsten (Etain) zusammen. Tragischerweise waren Naroks außerirdische Gene stärker als er, und schließlich tötete er Etain, als er sich nach einer schweren Kampfverletzung von ihr nährte. [Anmerkung der Autorin: Dieser Vorfall wurde mehrmals in den Büchern erwähnt; allerdings wurde mir erst bei der Zusammenstellung dieses Kompendiums klar, dass ich Lucans Eltern in den Büchern nie bei ihren Namen genannt hatte. Das hole ich hiermit nach, weil ich denke, diese Information könnte für die Leser von Interesse sein.] Im Lauf der Serie hat sich herausgestellt, dass die Stammesgefährtinnen nicht einfach Menschenfrauen mit unerklärlichen genetischen Eigenschaften und echten übersinnlichen Fähigkeiten sind. Tatsächlich sind sie die Töchter von normalsterblichen Homo-sapiens-Frauen und den Männern einer verborgenen, unsterblichen Spezies, die in der Mythologie der Menschen als Bewohner von Atlantis bekannt wurde.
Zentrale Lebensereignisse der Stammesgefährtinnen
Blutsverbindung, Kinder und Tod Die Lebenserwartung von Stammesgefährtinnen ist dieselbe wie die normalsterblicher Frauen, bevor und bis sie eine Blutsverbindung mit einem Stammesvampir eingehen. Ab diesem Zeitpunkt wird ihr Alterungsprozess auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung (mit etwa dreißig Jahren) angehalten, und sie bleibt für die Dauer ihrer Blutsverbindung jung. Die Blutsverbindung liefert den Stammesgefährtinnen alle Nährstoffe, die sie zum Leben brauchen. Dabei können sie weiterhin auch die Nahrung der Menschen zu sich nehmen, wenn sie Lust darauf haben, im Unterschied zu den Stammesvampiren, die diese nur in extrem geringen Mengen und nur selten zu sich nehmen können. Stammesgefährtinnen nähren ihren Nachwuchs mit ihrem Blut, nicht mit Muttermilch oder künstlicher Babynahrung. Ein kleiner Stammesvampir trinkt aus der Ader seiner Mutter (normalerweise am Handgelenk), von Geburt an bis etwa zum Alter von vier oder fünf Jahren, wenn er fähig ist, sich seine Nahrung selbst zu erjagen. Wenn eine Stammesgefährtin stirbt, bevor ihr Kind entwöhnt ist, kann eine andere Stammesgefährtin als Ersatzmutter einspringen. Wenn der Gefährte einer Stammesgefährtin getötet wird, ist ihre Blutsverbindung aufgelöst, und ihr Körper beginnt wieder zu altern, bis sie sich einen anderen Stammesvampir zum Gefährten nimmt. Eine verwitwete Stammesgefährtin verliert nach dem Verlust ihres Gefährten nie ihren Platz in der Stammesgemeinschaft. Als Witwe eines Stammesvampirs stehen ihr mehrere Möglichkeiten
offen. Sie kann entweder weiterleben, ohne sich einen neuen Gefährten aus der Gemeinschaft zu wählen. Das bedeutet, dass ihre menschliche Biologie wieder aktiviert wird und sie wieder zu altern beginnt (und irgendwann stirbt) wie jeder andere Mensch. Alternativ kann eine verwitwete Stammesgefährtin sich dafür entscheiden, sich einen anderen Gefährten zu nehmen. Dann geht sie eine neue Blutsverbindung mit diesem Stammesvampir ein. Wieder kommt ihr Alterungsprozess zum Stillstand, und der Höhepunkt ihrer Jugend wird wiederhergestellt, falls sie ihn zum Zeitpunkt der neuen Verbindung schon überschritten haben sollte.
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